Seit Wochen Hungerstreiks im Gefangenenlager Guantanamo
Seit etwa elf Jahre sitzt Samir Naji Hasan Mouqbel – wie er behauptet unschuldig – im Gefangenenlager Guantanamo. Er ist einer der rund 40 Gefangenen, die seit Wochen im Hungerstreik sind und gegen die Missstände im Gefangenenlager protestieren. Um die für die Häftlinge teils unerträglichen empfundenen Haftbedingungen auch der Öffentlichkeit zu zeigen, erhielt die „New York Times“ vor einigen Tagen einen Brief von Samir Naji Hasan Mouqbel, die durch die Flüchtlingsorganisation Reprieve der Zeitung zugestellt wurde. „Guantanamo tötet mich“ ist die vielleicht aus Wut und Verzweiflung eines Gefangenen entstandenen Überschrift des Briefes. Unter anderem beschreibt er die brachialen Methoden, die angewendet werden, um die hungernden Häftlinge mit Zwangsernährung am Leben zu halten. Auch schildert er die – wie er es nennt – Verkettungen seiner Verhaftung und dass er bis heute noch nicht einmal gerichtlich angeklagt wurde.
Doch sein Brief brachte nicht den gewünschten Effekt. Nur wenige US-Medien berichteten über das Schreiben, welches die Times veröffentlichte. CNN war einer der Wenigen, die den Brief eines Häftlings in Guantanamo für eine Meldung wert hielten. Dort sprach der ehemalige General John Marks zu den jüngsten Vorfällen. Aber er wies die Vorwürfe zurück und habe kein Verständnis für den Hungerstreik, da das Lager in Guantanamo hervorragend geführt wurde und wird. Ebenso der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, sah keinen Grund für Handlungen. Weiter hieß es, dass Barack Obama vorhabe, das Lager zu schließen, aber Kongress sich bis heute dagegen sträubt.
Bildquelle: Maren Beßler/pixelio.de
Kategorie: Welt