Apple und die scheinbare Steuervermeidung
Apple soll etwa 74 Milliarden US-Dollar seiner Auslandsgewinne nur teilweise versteuert haben. Nun muss sich Konzernchef Jim Cook vor einem Ausschuss des amerikanischen Senats verantworten. Cook jedoch verteidigt sich. Apple zahle alle fälligen Steuern.
„Apple hat den heiligen Gral der Steuervermeidung gesucht“, sagt Ausschussleiter, der demokratische Senator Carl Levin. Konkret geht es darum, dass sich der Konzern für seine Geschäfte in Afrika, Indien, Europa, Asien und Nahost in der irischen Stadt Cork niedergelassen hat. Dort muss der Konzern eine Unternehmenssteuer von gerade einmal 2 Prozent zahlen. Zum Vergleich: In Amerika zahlt Apple einen Steuersatz 30,5 Prozent. Damit bricht der Konzern eigentlich kein steuerliches Gesetz in der USA. Aber darum geht es bei der Anhörung auch nicht.
Vielmehr handelt es sich um einen Schauprozess, bei dem es nur wenige Leidtragende geben wird. Auch um sein Image muss sich Apple nicht fürchten. Selbst Senatoren bekunden ihre Sympathie gegenüber Apple-Produkten. Doch ob Demokraten oder Republikaner – sie sind sich alle einig, dass Apple ein ausgeklügeltes System gefunden hat,um legal Steuern zu vermeiden. Das wirft gleichzeitig eine andere Diskussion auf. Nämlich die des amerikanischen Steuerrechts, das nach Ansicht der Senatoren dringend überholt werden muss.
Bildquelle: Thorsten Lohse/pixelio.de
Kategorie: Welt
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