Neue Arzneien besitzen oft keinen Zusatznutzen – immense Kosten für Krankenkassen und Versicherer
Nur eine neue Arznei von 23 neuen Medikamenten besaß, einer Studie zu Folge, einen Zusatznutzen im Vergleich zu älteren Produkten. Die Entwicklung neuer Arzneien ist nach, wie vor ungemein teuer, sowohl für die Versicherer als auch für die Krankenkassen selbst.
Ob es sich um das erste Antibiotika, das erste Insulin oder das erste Chemo-Medikament gegen Krebs handelt, all diese Präparate, die erstmalig auf dem Markt erschienen, waren stets revolutionär für die Behandlung vieler Patienten mit den unterschiedlichsten Erkrankungen, denn es gab einfach kein vergleichbares Präparat zu finden. Von solchen medizinischen Wundern dcheint die Pharmaindustrie, aber inzwischen weit entfernt zu sein, denn eine neue Studie ergab eher ein negatives Ergebnis.
2010 und 2011 kamen insgesamt 23 neue Medikamente auf den Markt, nur ein Präparat besaß einen klaren Zusatznutzen im Vergleich zu bereits erhältlichen Produkten. 14 neue Arzneien besaßen gleich gar keinen Extra-Effekt, während 8 Medikamente lediglich etwas brachten.
Die meisten neuen Arzneien sind schlichtweg Flops
Ein Großteil der neu entwickelten Medikamente scheinen somit keinen großen Nutzen zu haben. Als einziges neues Präparat konnte ein Herzmittel, Brilique, mit einem klaren Zusatznutzen auftrumpfen, demnach können diese Tabletten das Infarktrisiko senken
Auch wenn sich die meisten Neuerscheinungen als Flops entpuppten, für Versicherer und Krankenkassen ist dies stets eine teure Angelegenheit, denn drei von vier Arzneien sind wesentlich teurer als die bishgerigen Mittel, die sich auf dem Markt finden. 145 Millionen Extra-Ausgaben kommen so schnell zu Stande, dabei wäre es ein Leichtes 68 Millionen Euro durch herkömmliche Präparate zu sparen, ohne dass den Patienten dadurch negative Folgen entstehen.
Ein neues Gesetz zeigt bereits seine Wirkung
Einmal mehr unterstreichen diese Resultate den Nutzen eines neuen Gesetzes, welches vor 2 Tagen in Kraft getreten ist. Damals konnten die Pharmaunternehmen für ihre Medikamente jeden Preis verlangen, die Krankenkassen mussten zahlen. Heutzutage müssen die Pharmafirmen erst einmal einen Zusatznutzen eines neues Mittels belegen können, um dann mit den Krankenkassen über die Erstattung verhandeln zu können.
Zusatz-Effekte neuer Medikamente können dabei unter anderem eine etwas längere Lebensdauer bei Krankheit, eine Verkürzung der Krankheitsdauer oder aber weniger Nebenwirkungen sein. Wird ein solches Medikament neu entwickelt, können Pharmaunternehmen mit enorm hohen Gewinnen rechnen. Für Präparate ohne Zusatznutzen hingegen bekommen die Hersteller nur den Preis vergleichbarer Arzneien.
Diese Kostenbremse zeigt nun ihre erste Wirkung, denn so konnten Versicherer bereits 120 Millionen Euro einsparen, was die Pharmabranche natürlich nicht gutheißt. Den Pharmaherstellern drohen somit Milliardeneinbußen, denn nun locken nur noch satte Gewinne, wenn es sich wirklich um Präparat samt Zusatznutzen handelt. Zudem sollen Präparate in Zukunft auch noch lange nachdem sie auf den Markt gebracht wurden, untersucht werden. Schließlich zeigen sich die Risiken oftmals erst im Alltag und nicht bei ausgewählten Testpersonen.
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