Risiko FSME-Virus: Zecken auf dem Vormarsch – Schutzimpfungen dringend geraten
Sie warten geduldig im Unterholz, aber auch auf Wiesen, um dann urplötzlich zu zuschlagen. Zecken sind in diesem Jahr schon früh aus der Winterstarre erwacht. Ein Stich dieser kleinen Blutsauger kann bereits fatale Folgen haben. Daher raten Experten dringend zu einer Schutzimpfung, denn Hirnhautentzündungen sind nicht nur ungemein schmerzhaft, sondern können auch zum Tod führen.
Schon früh sind die Zecken in diesem Jahr aus der Winterstarre erwacht. Der milde Winter hat ideale Vermehrungs- und Überlebensbedingungen für die kleinen Blutsauger geschaffen. Experten rechnen mit einem Anstieg von Infektionskrankheiten, denn viele Menschen lassen sich gegen FSME nicht impfen.
Experten raten Jung und Alt sich noch vor den Sommerferien gegen den FSME-Virus impfen zu lassen. Noch ist es möglich diese Schutzimpfung vornehmen zu lassen, aber die Zeit wird allmählich knapp. Vor allem Menschen, die planen ihren Urlaub in einem FSME-Risikogebiet, wie Österreich oder Bayern zu verbringen, sollten sich gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis unbedingt impfen lassen.
5 % aller Zecken tragen den gefährlichen FSME-Virus in sich
Nicht jeder Zeckenstich überträgt gleich FSME. Einer Statistik zufolge tragen 2 – 5 % aller Zecken aber diesen gefährlichen Virus in sich. Eine wirksame Therapie gegen die Ursache dieses Erregers gibt es bis heute nicht. So greift der FSME-Virus das Nervensystem des Menschen an und befällt anschließend Hirnhäute, Gehirn und Rückenmark. Es kann zu Lähmungen und extremen Schmerzen kommen. Im schlimmsten Fall führt die Erkrankung sogar zum Tod.
Im letzten Jahr erkrankten 420 Menschen an FSME. Eine aus drei Einzeldosen bestehende Impfung, die alle 3 – 5 Jahre aufgrefrischt wird, kann hier aber vor der gefährlichen Krankheit schützen. Wobei es auch möglich ist, zwei Impfungen im Abstand von 2 Wochen zu nutzen.
Vor allem der Süden Deutschlands ist betroffen
142 Kreise in Deutschland zählen heute zu den FSME-Risikogebieten. Bayern und Baden-Württemberg gehören fast gänzlich dazu. Hierm kommt es daher auch zu den häufigsten Krankheitsfällen. Zudem finden sich auch Risikogebiete in Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Auch im Ausland, wie Tschechien und Österreich fühlen sich die gefährlichen Blutsauger pudelwohl.
Während der Mensch sich gegen FSME mit einer Impfung schützen kann, ist dies bei der Bakterien Infektion Borreliose nicht möglich. Auch diese gefährliche Krankheit kann von Zecken übertragen werden. Gelangen diese Bakterien ins Blut des Menschen, kann es zu Gelenk-, Herzmuskel- und Nervenentzündungen kommen. Auch an dieser Erkrankungen können Opfer sterben.
Körper kontrollieren und schützen
Naturliebhaber, aber auch Forstarbeiter tun gut daran sich gegen Zeckenbisse zu schützen. Langärmelige Oberteile, lange Hosen, Socken und festes Schuhwerk können die gefährlichen Blutsauger fern halten. Zudem ist es ratsam, nach jedem Aufenthalt in der freien Natur den eigenen Körper nach Zeckenstichen abzusuchen. Gerade Körperstellen, wie der Haaransatz, die Achseln, Kniekehlen, Ellenbeugen und Ohren sollten dann genau unter die Lupe genommen werden.
Zecken gilt es immer mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange zu entfernen. Langsam und gerade gilt es den Blutsauger aus der Haut zu ziehen. Anschließend sollte die Stelle desinfiziert werden. ( Quelle: augsburger-allgemeine.de/afp)
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Kategorie: Gesundheit, News