EZB senkt erneut den Leitzins – Tipps für Sparer
Die Europäische Zentralbank hat erneut den Leitzins gesenkt. Der ist nun auf einem historischen Tiefstand von 0,15 Prozent. Millionen deutsche Sparer bangen um ihre Zinsen. Wir erklären, was jetzt aus Festgeld und Tagesgeld wird.
Leitzins auf 0,15 Prozent gesenkt
Die Wirtschaft in den Euro-Staaten soll mit der Zinssenkung angekurbelt und eine Deflation verhindert werden. Daher wurde Anfang Juni 2014 der Leitzins von 0,25 Prozent auf 0,15 Prozent gesenkt. Dabei kündigte EZB-Präsident Mario Draghi noch vor einem Jahr an, dass sich die europäische Wirtschaft erholen würde. Zudem wurde ein Strafzins für Geld von Banken verhängt, die ihr Geld bei der EZB parken.
Tagesgeld – Zins im Auge halten
Was bedeutet dies nun für die Zinsen eines Tagesgeldkontos? Es gilt als sicher, dass nun auch die Verzinsung auf Tagesgeldkonten sinken wird. Bereits in der Vergangenheit passten Banken die Zinsen für Tagesgeldkonten an, wenn der Leitzins der Notenbank gesenkt wurde. Daher sollten Sparer ihr Konto im Auge halten. Einige Tagesgeldkonten bieten allerdings eine Zinsgarantie, die in der Regel befristet ist.
Festgeldkonten sind nicht betroffen
Da bei Festgeld der Zins für den gesamten Zeitrahmen festgeschrieben ist, betrifft die Zinssenkung keine Festgeldkonten. Dies bedeutet, dass sich bei bestehenden Festgeldkonten für die Kunden nichts ändert. Allerdings dürften sich die Neukundenkonditionen recht bald als Reaktion auf die EZB-Nachrichten verschlechtern. Wer jetzt noch schnell wechselt, kann sich also durchaus noch höhere Zinsen sichern. Mehr Informationen zu Festgeldkonten gibt es auf der Webseite von MoneYou unter http://www.moneyou.de/.
Strafzins gilt nicht für Girokonten
Da die Banken sogar Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie ihr Geld bei der EZB parken, sind viele Kunden verunsichert. Sie fragen sich, ob auch dem eigenen Giro-Konto Ähnliches droht. Da Banken Girokonten als Lockmittel nutzen, um neue Kunden zu gewinnen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich dieses Bußgeld auch in den Konditionen der Girokonten bemerkbar macht. Strafzinsen würden hier nicht in das Konzept passen und Kunden abschrecken. Daher ist es sehr unwahrscheinlich, dass auch Girokonten betroffen sind.
Tagesgeld – das wird im Moment gezahlt
Attraktive Angebote für Tagesgeld liegen derzeit bei 1,3 Prozent. Doch durch den niedrigen Leitzins drohen diese Konditionen zu fallen. Experten gehen davon aus, dass demnächst selbst die besten Angebote bei unter einem Prozent liegen werden.
Bis die Zinsen auch bei den Sparern fallen, werden vermutlich einige Wochen vergehen – dies beweist ein Blick in die Vergangenheit. Noch haben Verbraucher also die Chance, sich gegen die demnächst fallenden Zinsen entsprechend abzusichern und sich noch die alten Zinskonditionen festschreiben zu lassen.
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