X

Bier statt Psychotherapie – Funktionär schockt mit Aussage ganz Deutschland

Nicht jeder psychischkranke Mensch braucht gleich einen Therapeuten, manchmal reicht auch eine Flasche Bier, um den Gemütszustand zu besser. Diese Aussage machte jetzt Josef Hecken, der Vorsitzende des Gremiums, das über die Leistungen der Krankenversicherungen entscheidet. Mit dieser Bemerkung schockte er nicht nur seine Kollegen, sondern gleich ganz Deutschland.

Josef Hecken ist bereits bekannt für seine flapsigen und manchmal auch schockierenden Aussagen. Dieses Mal ist der Funtkionär aber entscheidend zu weit gegangen und schockierte mit seiner Bemerkung gleich ganz Deutschland. Seines Erachtens benötige nicht jeder Bürger gleich einen Psychotherapeuten, eine Flasche Bier könne da auch durchaus seinen Zweck erfüllen.

Im Zusammenhang mit der Forderung nach mehr Kassensitzen von Psychotherapeuten ließ Hecken diese Bemerkung fallen, wobei er nicht nur Kollegen damit schockte. Inzwischen hat aber auch er eingesehen, dass er sich unglücklich ausgedrückt habe. Natürlich liege es ihm fernpsychische Erkrankungen zu verharmlosen oder gar Alkohol als lohnenswerte Alternative anzupreisen. So wollte er doch nur darauf hinweisen, dass Einschlafprobleme und andere harmlose Befindlichkeitsstörungen manchmal auch mit altbekannten Hausmitteln, wie ein warmes Bier, kurierbar wären.

Dass, es sich bei vielen psychisch Kranken nicht immer nur um harmlose Befindlichkeitsstörungen handele, scheint Hecken hier aber völlig vergessen zu haben. Auch der Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer, Rainer Richter, nahm diese schockierende Bemerkung nicht einfach so hin, sondern machte seinem Ärger über Heckens Aussage sofort Luft.

Knapp 23.000 Psychotherapeuten finden sich heute in Deutschland. Bis ein psychisch Kranker hier einen Termin bekommt, vergehen schnell mal drei Monate, in ländlichen Gegenden kann es sogar noch länger dauern. Fast täglich wächst die Anzahl dieser Patienten, denn jede 8. Krankschreibung basiert auf einer psychischen Störung, ein Anstieg von 74 Prozent seit dem Jahr 2006. 28 Milliarden Euro kosten diese Behandlungen jährlich, so dass diese Zahlen zeigen, warum Hecken sich zu dieser schockierenden Aussage hinreißen ließ. (Quelle:tagesspiegel/Rainer Woabelka)

Foto oben:pixelio.de/Katharina Wieland Müller

Foto unten:pixelio.de/Stihl024

Kategorie: Gesundheit News
Diana Sander:
ähnliche Artikel
X

Diese Website benutzt Cookies. Wenn Sie die Website weiter nutzen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.

Datenschutz