Es sind zwar nur einige hundert im Männer im Jahr, die die Diagnose Brustkrebs bekommen, dennoch warnen Ärzte. Männer trifft es immer öfter und Männer, die das Brustkrebsgen BRCA2 in sich tragen, sind genauso gefährdet, wie Frauen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sollten auch hier zum Pflichtprogramm werden.
Bis zu 20 Prozent dieser Männer erkranken an Brustkrebs, zudem steigt das Risiko für Darm-und Prostatakrebs. Entsprechende Vorsorgeuntersuchungen sind ratsam, wobei auch Männer zu regelmäßigen Brustuntersuchungen geschickt werden. Männer, die außerdem eine Brustkrebsdiagnose erhalten, werden, wie Frauen natürlich therapiert, allerdings werden die Brüste hier nicht vorsoglich abgenommen.
Nach der Offenbarung der bekannten Schauspielerin, Angelina Jolie, ist das Thema Brustkrebs aktueller, denn je. Ob dies aber dazu führt, dass sich nun mehr Frauen die Brüste vorsorglich amputieren, ist bisher noch unklar. Inzwischen kann die Brust schon während einer Amputation neu rekonstruriert werden, viele Patientinnen erleben das Trauma der Abnahme auf diese Weise nicht mehr so stark, so dass viele Frauen sich vorsorglich für eine Brustamputation entscheiden.
In England hingegen gibt es nun eine neue Alternative zur Brustkrebsvorsorge, die erblich belasteten Frauen helfen können das Risiko zu senken. So sollen diese Frauen 5 Jahre vorbeugend die Arzneien Raloxifen oder Tamoxifen zu sich nehmen. Studien haben gezeigt, dass Tamoxifen bei Frauen über 50 und nach den Wechseljahren das Risiko an Brustkrebs zu erkranken um ca. 50 Prozent reduzieren kann. Die Einnahme von Raloxifen hingegen senkt das Risiko um etwa 38 Prozent.
In Deutschland sind diese Präparate in diesem Zusammenhang bisher nicht zugelassen. So wird Tamoxifen lediglich nach einer Erstbehandlung von Brustkrebs verschrieben, während Raloxifen zur Behandlung und Vorbeugung von Osteoporose bei Frauen nach der Menopause zum Einsatz kommt. In Einzelfällen können aber auch hier Ausnahmen gemacht werden und diese Medikamente zur Vorbeugung von Brustkrebs eingesetzt werden, wobei aber stets das individuelle Krebsrisiko und das Risiko von Nebenwirkungen abgewogen werden muss.
Auch ein regelmäßiges Sportprogramm plus Ernährungsumstellungsoll das Rückfallrisiko und die Sterblichkeit um 50 Prozent senken können. Ob dieses Ergebnis allerdings auch bei Brustkrebs so groß ist, soll jetzt eine neue Studie zeigen.
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