Wo im Büro finden sich die meisten Bakterien? Mit dieser Frage beschäftigten sich jetzt Experten und fanden Ekelerregendes heraus. Überall am Arbeitsplatz entdeckten sie Unmengen von Keime. Lüften alleine ändert daran rein gar nichts. Die positive Nachricht: Es wurde noch nicht herausgefunden, ob diese Bakterien den Menschen wirklich schaden können.
Einzelne Räume samt Gebäude besitzen ein ganz eigenes mikrobielles Ökosystem. Die Art der Belüftung, Größe, aber auch Nutzung beeinflussen sowohl die Art, als auch die Anzahl der Bakterien. Dabei ist es denkbar in der Zukunft Häuser zu entwerfen, die für den Menschen wesentlich gesundheitsfördernder sind.
Experten aus Oregon haben jetzt ein vierstöckiges Mehrzweckgebäude auf dem Campus ganz genau unter die Lupe genommen. 155 verschiedene Räume wurden hier genau untersucht. Toiletten, Flure, Büro-und Lehrräume analysierten diese Forscher. So wurde Staub aus jedem dieser Zimmer gesaugt. Anschließend wurden die vorkommenden Keime per Gentest analysiert.
In Büros fanden sich mehr als 30.000 Bakterien
Mehr als 30.000 Keime verschiedener Art wurden so insgesamt entdeckt. Die meisten Bakterien gehörten zu den Stämmen Firmicutes und Proteobacteria. Diese Keime kamen wahrscheinlich durch den Menschen ins Innere des Gebäudes.
Die Experten fanden zudem heraus, dass die Funktion der Zimmer, genauso eine bedeutende Rolle spielt wie die Organisation der Räume untereinander. Diese Faktoren spielen bei der Zusammensetzung der Bakteriengemeinschaften eine Bedeutung. In weniger genutzten Räumen, die fernab des Geschehens liegen, wurden andere Keimarten entdeckt, als in Durchgangszimmern, Fluren und stark besuchten Zimmern.
Bodenbakterien am Rechner – Darmbakterien auf den Toiletten
Auf den Toiletten wurden außerdem ganz andere Bakterienstämme analysiert als in allen anderen Räumen. Vor allem Keime, die im und am Menschen leben, waren hier zugegen. Hierbei handelte es sich, wie vermutet, vor allem um Darmbakterien. Clostridien und Lactobacillen fühlten sich auch hier zu Hause. In den Technikräumen hingegen waren vor allen Bodenbakterien zu finden.
Büroräume unterscheiden sich hier vor allem durch ihre Belüftungsart. Diese entscheidet darüber, welche Bakterien hier leben. In Büros, die mit einer Klimaanlage ausgestattet sind, fanden die Forscher im Übermaß Keime der Gattung Deinococcus.
Es ist unklar, ob diese Keime dem Menschen schaden können
Der Keim Deinococcus radioduraus war hier in vielen Büroräumen anzutreffen. Dieses Bakterium ist bekannt für seine hohe Toleranz gegen Austrocknung, Hitze und UV-Stress. Experten vermuten, dass sich dieser Keim durch UV-Strahlung kombiniert mit der trocknen Raumluft vermehrt. Zimmer, die hingegen öfter einmal gelüftet werden, waren hier meist nur mit Bakterien besiedelt, die sich an Pflanzen und im Boden finden.
Ob diese zahlreichen Keime einen Einfluss auf den Menschen haben ist noch völlig unklar. Um diese Vermutung zu belegen, bedarf es noch weitere Studien. So ist nicht nachgewiesen, ob diese Bakterien eine negative oder positive Auswirkung haben. Unter Umständen besitzen diese Keime auch keinerlei Wirkung auf den Menschen. Die Analyse zeigte aber, dass das Design eines Gebäudes Einfluss darauf haben kann, welche Keime sich hier ansiedeln können. ( Quelle: focus.de/akw/dpa)
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