Jugendliche lieben die zuckersüßen Energydrinks und trinken häufig mehr davon, als ihnen gut tut. Bald sollen Teenager aber unter 16 Jahren nicht mehr die Möglichkeit haben, diese Getränke einfach so kaufen zu können. Nach Meinung von Kinderärzten und Verbraucherschützern wäre ein Verkaufsverbot für unter 16-Jährige mehr als sinnvoll. Schließlich sind diese koffeinhaltigen Durstlöscher nicht ganz ungefährlich.
Koffeinhaltige Drinks sind extrem süß und versprechen dem Genießer einen kleinen Kick. Red Bull, sowie Booster oder Monster sind bei Teenagern äußerst angesagt. Hersteller werben hier stets aggresiv mit trendig, coolen Dosen und sponsern gerne angesagte Sport-Events, um Jugendliche auf sich aufmerksam zu machen. Nach einer aktuellen Umfrage trinken etwa 68 % der Teenager heute regelmäßig solche Wachmacher. Jeder vierte Jugendliche schüttet da gleich mehr als drei Dosen hinter einander in sich hinein. Unbedenklich ist diese Koffeindosis dann nicht mehr.
Gesndheitsrisiken für Jugendliche
Herzrhythmusstörungen Nierenversagen und sogar Krampfanfälle sollen diese Energydrinks bei Kindern auslösen können. Ärzte vermuten, dass große Menge sogar lebensgefährlich sein können. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch verlangt genauso wie die Gesellschaft der Europäischen Kinderkardiologen ein Verkaufsverbot in ganz Europa für unter 18-Jährige. Die SPD-Fraktion will hingegen lediglich ein Abgabeverbot für unter 16-Jährige durchsetzen. Geht es nach Meinung von Foodwatch würden solche hochkonzentrierten, koffeinhaltigen Getränke schnell gänzlich vom Markt verbannt werden.
Diese Forderung hält die Wirtschaftvereinigung Alkoholfreier Getränke für völlig überzogen. Schließlich enthält eine 250-Milligramm-Dose eines Energydrings nicht mehr Koffein als eine klassische Tasse Kaffee. Auch der Bundesernährungsminister Christian Schmidt hält von einem Verbot nichts. Er verlangt eine bessere Aufklärung und will noch in diesem Jahr mit einer Aufklärungskampagne für Energydrinks starten.
Kinderärzte halten das Handeln der Bundesregierung für unverantwortlich
Kinderkardiologen, wie Martin Hupke-Wette halten das Handeln der Bundesregierung für völlig unverantwortlich. Hier ist ein Verbot nötig, denn die Folgen vom ständigen Energydrink-Genuss sind bisher wissenschaftlich kaum untersucht. In Deutschland leiden mindestens 700.000 Kinder inzwischen an Bluthochdruck. Viele wissen von ihrer Erkrankung nichts. Hupke-Wette betreut zahlreiche solcher Patienten und hat bereits festgestellt, dass es diesen besser geht sobald sie keine Energydrinks mehr zu sich nehmen.
Koffein-Wirkung auf den Menschen
Sowohl das Herzkreislaufsystem, als auch das Nervensystem werden durch Koffein beeinflusst. Hoch dosiert steigert der Genuss die Leistungsfähigkeit, macht den Menschen wacher und erhöht dessen Konzentration. Trinkt der Mensch über längere Zeit hoch dosierte Koffein-Drinks führt dies zu Herzkreislaufbeschwerden, wie Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen. Gerade als Mixgetränk mit Alkohol bergen Energydrinks große Gefahren. In Einzelfällen trinken junge Erwachsene hier in einer Nacht gleich mehrere Liter dieser explosiven Cocktails.
So viel Koffein verträgt ein erwachsener Mensch
200 Milligramm Koffein als einzelne Dosis sind für einen Erwachsenen keine Gefahr. Wer drei 250 Milliliter- Dosen Energydrinks zu sich nimmt, überschreitet diese Menge aber bereits mit 40 Milligramm. 400 Milligramm Koffein über einen ganzen Tag verteilt, verträgt ein Erwachsener ohne seine Gesundheit zu gefährden. Bei Kindern hingegen gilt die Rechnung drei Milligramm Koffein auf ein Kilogramm Körpergewicht.
Erst vor Kurzem wurden die Vorgaben für Energydrinks schärfer gestaltet. Der zulässige Koffeingehalt wurde auf höchstens 320 Milligramm auf einen Liter beschwänkt. Ist in den Getränken mehr als 150 Milligramm Koffein vertreten, müssen Hersteller auf den Dosen, wie Flaschen einen zusätzlichen Hinweis „Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen“ anbringen. Der Hinweis “ Erhöhter Koffeingehalt“ hingegen ist auf jedem Energydrink zu finden.
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