Für begeisterte Hobbygärtner bedeutet ein Gewächshaus ein Stück Luxus im Alltag. Denn nutzen lässt sich das Gewächshaus auf vielfältige Weise. Die meisten Hobbygärtner nutzen es, um sich selbst jederzeit mit frischem Gemüse versorgen zu können. Für sie kommt es weniger auf die Optik, sondern auf den praktischen Nutzen an. Deshalb greifen sie gern zu relativ einfachen Konstruktionen, die mit Glas oder Kunststoffplatten eingedeckt sind. Andere nutzen das Gewächshaus dagegen als ein Stück Wohnkultur. Sie schätzen es, den Feierabend in ihrem eigenen tropischen Garten zu genießen oder hier mit Freunden zu feiern. Doch ganz gleich, wie das Gewächshaus genutzt wird: Der Besitzer muss sich im Vorfeld gründlich über die Pflanzen informieren, die er anbauen möchte. Nach der ersten Saison und den ersten Erfolgen sollte er sich mehr Informationen in der entsprechenden Fachliteratur oder im Netz besorgen.
Seit wann gibt es Gewächshäuser?
Als die Entdecker und Eroberer im 16. Jahrhundert aus Europa aufbrachen, um die Welt jenseits der Ozeane zu entdecken, gehörten Nutz- und Zierpflanzen zu den Schätzen, die sie von ihren Reisen mitbrachten. Zu den bekanntesten Pflanzen, die aus der Neuen Welt nach Europa kamen, zählen Tomate, Kartoffel und Mais. Doch viele andere Pflanzen stammten ursprünglich aus tropischen oder subtropischen Gefilden. Sofern diese empfindlichen Pflanzen den Transport überstanden, gingen sie spätestens im europäischen Klima ein. Deshalb entwickelte der englische Arzt Nathaniel Ward 1830 ein transportables Gewächshaus, woraus später die Orangerien entwickelt wurden. Diese waren zunächst den Adeligen in ihren Lustgärten vorbehalten. Zu den ersten exotischen Pflanzen, die in Gewächshäusern kultiviert wurden, gehörten die Ananas, Orangen- und Zitronenbäume. Während des 19. Jahrhunderts wurden auch Botanische Gärten beliebt, in welchen auch der einfache Bürger die exotische Welt der Tropen kennenlernen konnte.
Die Funktionsweise des Gewächshauses ist denkbar simpel: Das Glas oder die Kunststoffplatten sorgen dafür, dass unter Sonneneistrahlung die Temperatur im Gewächshaus relativ schnell steigt. Zunächst werden Boden und Pflanzen erwärmt, die wiederum Wärme in Form von Infrarotstrahlung abgeben. Diese Wärme wird jedoch nicht nach außen abgegeben, sodass es relativ schnell zu einem Wärmestau kommt. Weil die Temperatur an Sonnenreichen Tagen schnell Werte erreicht, die auch tropische Pflanzen nicht mehr vertragen, muss das Gewächshaus gut belüftet und bewässert werden.
Darauf ist zu achten
Wer sich ein Gewächshaus anschaffen möchte, sollte an einen ausreichenden Versicherungsschutz denken. Bei einem heftigen Unwetter kann das Gewächshaus nämlich sehr schnell beschädigt werden. Wenn zudem noch wertvolle Pflanzen gezüchtet werden, kann der Schaden schnell Tausende von Euro ausmachen. In der regulären Hausratversicherung sind Gewächshäuser, die frei im Garten stehen, nicht enthalten. Die Bauherren sollten deshalb die Hausratversicherung erweitern oder eine gesonderte Versicherung für das Gewächshaus abschließen.
Bei der Auswahl der Pflanzen haben die Besitzer eines Gartenhauses fast grenzenlose Möglichkeiten. Sie sollten lediglich darauf achten, dass sie Pflanzen auswählen, die ähnliche klimatische Bedingungen brauchen. Ein Mix aus Pflanzen, die tropisches, subtropisches und gemäßigtes Klima bevorzugen, ist alles andere als empfehlenswert. Hobbygärtner haben es etwas einfacher: Sie können im Gewächshaus alles anbauen, was auch im Garten gedeiht.
Bildquelle: Erik Wagner (Bild 1, kleines Gewächshaus), H.D. Volz (Bild 2, Salatanbau im Gewächshaus) / pixelio.de