Pflegeheime in Osteuropa – ist es wirklich die schlechtere Alternative?

| 18. November 2013

Durchschnittlich müssen deutsche Versicherte rund 31.000 Euro an Pflegekosten selbst zahlen. Vor allem für Betroffene wird somit die Pflege von Angehörigen oft zu einer finanziellen Zerreißprobe. Ein Altersheim ist für viele auch keine Alternative. Nicht nur, dass der deutsche Pflegenotstand in Heimen besonders drastisch zu spüren ist, viele Altersheime nehmen zudem nicht gerne oder überhaupt keine auffälligen Patienten an.

Deshalb entscheiden sich immer mehr Menschen dazu, ihre Angehörigen in eines der Pflegeheime in Osteuropa zu geben. Sie versprechen bessere Pflege und günstige Unterhaltskosten. Doch sie haben ein großes Image-Problem. Von „Pflegetourismus“ und „Oma-Export“ sprechen die Medien häufig. Doch sind Altersheime in Osteuropa wirklich so schlecht wie ihr Ruf in Deutschland oder sind sie eine echte Alternative – auch für die Pflegebedürftigen?

Altersheime in Polen: Die Alternative zum deutschen Pflegenotstand

Es gibt viele Gründe, weshalb sich Betroffene für ein Altersheim in Osteuropa entscheiden. Nicht immer liegt es am finanziellen Aspekt. Auch wenn die Kosten von durchschnittlich 31.000 Euro für die Pflege von Angehörigen häufig jeglichen Rahmen sprengen und die OCED sogar voraussagt, dass sich die Pflegekosten bis 2050 verdoppeln werden.

Abgesehen davon, herrscht häufig in den Altersheimen Pflegenotstand. Durchschnittlich hat das Personal 53 Minuten Zeit für einen Patienten pro Tag. Da sind die Essenszeiten mit eingeschlossen. Besonders „schwierige“ Patienten, die sich oftmals krankheitsbedingt nicht in den gestrafften Tagesplan eingliedern können, werden häufig nicht gern genommen. Viele Patienten waren deshalb schon in mehreren Heimen.

In Polen beispielsweise gibt es ein Altersheim, in dem fast nur Deutsche zuhause sind. Ursprünglich sollte das Heim ein Zuhause für schlesische Deutsche sein, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Das Konzept ging zwar nicht auf, aber voll ist das Heim dennoch. Sogar die Angestellten sprechen Deutsch.

Einen alten Baum verpflanzt man nicht – stimmt das?

Doch vielen fällt es nicht leicht, ihre pflegenden Angehörigen in ein ausländisches Heim zu geben. Dass es doch dazu kommt, hat in den seltensten Fällen etwas mit Abschiebung zu tun. Und die pflegenden Angehörigen? Oft wissen nicht einmal, dass sie nun wo anders ihren Lebensabend verbringen. Denn viele der pflegenden Angehörigen, die in einem Altenheim in Osteuropa ein Zuhause gefunden haben, leiden an Demenz. Manche von Ihnen haben sich sogar selbst dafür entschieden und sind zufrieden mit ihrer Entscheidung.

Da auch die Nachfrage steigt, gibt es immer Altenheime in Osteuropa. Finden kann man sie unter anderem im Internet unter Pflegeheim in Polen Carefinder.

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Kategorie: Ratgeber, Reisen, Sparen, wohlfühlen

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