Aus reiner Profitgier soll die Ratingagentur S&P 2007 amerikanischen Hypothekenwertpapiere Bestnoten gegeben haben. Die stellten sich nur wenig später als purer Schrott heraus und bescherten den Investoren Milliardenverluste. Nun hat die US-Regierung Klage an einem kalifornischen Bundesgericht gegen S&P eingereicht. Zuvor schien es nach Aussagen einiger Medienberichte zu außergerichtlichen Verhandlungen zu kommen, die aber an einem Vergleich scheiterten. Jetzt könnte es erneut zu einer Milliardenersatzforderung für S&P und dessen Mutterunternehmen kommen. Schon ein australisches Gericht hat die Ratingagentur zu Entschädigung in Millionenhöhe verurteilt. Und auch in Deutschland hat ein Gericht jüngst entschieden, dass Ratingagenturen grundsätzlich verklagt werden können, wenn ihre Einschätzungen Schaden zufügen. Doch die Ratingagentur S&P sieht die Klage des US-Justizministeriums als völlig unbegründet. Sie „bedauere“ es zwar, aber dass ihre Einschätzungen von für sie finanziell profitablen Meinungen folgten, sei vollkommen falsch. Doch das Image von S&P musste auf dem Aktienmarkt schon einige Punkte einbüßen. Das Vertrauen in die Ratingagenturen jedoch ist schon lange dahin.
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