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Wieder ein Fall von Hexenverfolgung in Papua-Neuguinea

Hexenverfolgung ist in unserer westlichen Kultur ein längst verstaubter Begriff aus den dunklen Zeiten des Mittelalters. Nicht so in Afrika. Durch die enge Verbindung der okkulten Bekenntnisses und den meist unzertrennlichen Zusammenhalt von Clans und Familien liegt die Ursache von Schande, Zwiespalt oder von Schicksalsschlägen nicht selten in der Hexerei. So auch im jüngsten Fall von zwei Frauen in Papua-Neuguinea. Sie wurden beschuldigt am Tod eines Lehrers verantwortlich zu sein. Nach regionalen Medienangaben wurden beide Frauen schon vergangene Woche von Verwandten des Lehrers in ein Dorf verschleppt und mehrere Tage gefoltert und anschließend geköpft. Die Polizei, die in das Dorf gerufen wurde, sagte aus, dass sie  keine Handhabe gegen das unmenschliche Verhalten der wütenden Menge hatten, da sie teils mit Waffen ausgerüstet waren.

Schon im Februar wurde in Papua-Neuguinea eine junge Frau bei lebendigen Leib verbrannt. Die 20-jährige wurde zunächst mit einer heißen Eisenstange gefoltert und danach auf offener Strasse unter den Augen von Schaulustigen verbrannt, weil sie einen kleinen Jungen verhext haben soll. Auch bei der jungen Frau sagte die örtliche Polizei aus, dass sie durch die aufbrausende Menge nicht einschreiten konnte. Noch krasser ist im Juli 2012 bekannt gewordene Fall bei dem 29 Menschen sieben Medizinmänner ermordeten und die Gehirne der Toten aßen, um übernatürliche Kräfte zu erlangen. Das Fatale an der Geschichte: Die inzwischen Angeklagten glauben, dass Sie rechtmäßig gehandelt haben.

Bildquelle: Dieter Schütz/pixelio.de

 

Kategorie: Welt
Kerstin Streit:
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