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Zu viel Fitness: Auch Sport kann zur Sucht werden

Flacher Bauch, knackiger Po und feste, straffe Oberschenkel: Gerade bei diesen früh-sommerlichen Temperaturen wird der Wunsch nach mehr Fitness bei vielen Menschen fast übermächtig. Sport in Maßen ist bekanntlich gesund. Aber, was passiert, wenn es plötzlich nicht mehr ohne geht? Auch Sport kann zur Sucht werden und ist inzwischen ein weit verbreitetes Problem.

Im Frühjahr regelmäßig zu sporteln, gilt als gesund. Ufert das Sportprogramm aber aus, kann die körperliche Betätigung auch süchtig machen und sogar für körperliche, gesundheitliche Probleme führen. Wie bei einer Alkoholsucht kann es auch hier zu Entzugserscheinungen kommen, wie Magenschmerzen, Nervosität und Kopfschmerzen. Die Warnsignale bei Sportsucht sollten auch hier immer ernst genommen werden. Sportsüchtige sollten sich helfen lassen. Sportmediziner, Sporttherapeuten, aber auch der Hausarzt können hier die richtigen Ansprechpartner sein.

Immer härtere Trainingseinheiten

Die sogenannte Excerise Addiction kann sich auch durch immer härtere Trainingseinheiten bemerkbar machen. Leidet ein Mensch unter dieser Sucht, kann ein Therapeut eine andere körperliche Betätigung finden, die das Suchtverhalten vermeidet und trotzdem für Genugtuung und Zufriedenheit sorgt. Dies kann unter Umständen ein strikt festgeegter Trainingsplan sein.

Unter den deutschen Ausdauersportlern finden sich, nach Angaben einer Studie, rund 4,5 % Sportsuchtgefährdete. Vor allem Athleten unter 30 Jahre sind gefährdet. Viele Triathleten übertreiben es hier. Beim Radfahren, Schwimmen und Laufen werden stets unterschiedliche Muskelgruppen trainiert. Wer hier stetig zwischen den einzelnen Sportarten wechselt, kann fast endlos trainieren. Rund 35 Stunden pro Woche absolviert hier ein ambitionierter Triathlet sein Training. Einige werden hier aber zeitweise so ehergeizig, dass sie dem Training alles unterordnen und Gefahr laufen sportsüchtig zu werden.

Kommt es zu einer Sportsucht, verlangt der menschliche Körper immer öfter und mehr nach sportlichen Trainingseinheiten. Die Dosis steigert sich zusehends. Einige stehen dann sogar Mitten in der Nacht auf um diese Sucht zu befriedigen. Auch Sportsüchtige leiden, denn es kommt zu Schlaflosigkeit und Muskelproblemen. Die Betroffenen isolieren sich von Freunden um mehr Zeit zum Traineiren zu haben.

Auch die Sportsucht lässt sich mit anderen Süchten vergleichen. So ist auch hier, dass Belohnungssystem im Körper ständig aktiv. Der eigentlich doch gut gemeinte Trainingsplan wird zum zentralen Lebensinhalt. Wer hier für sich eine Gefahr sieht, sollte bewusst kürzer treten und sich eine andere Alternative des Wohlfühlens suchen. (Quelle: spiegel.de/Jonas-Erik Schmidt)

Bildquelle oben:Fotograf©GG-Berlin/PIXELIO

Bildquelle unten:Fotograf©Petra Bark/PIXELIO

Kategorie: Gesundheit News
Diana Sander:
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