Erster Malaria-Impfstoff für Kinder bringt bald den nötigen Schutz vor der gefährlichen Tropenkrankheit
Der Malaria-Impfstoff RTS,S/AS01 soll bald seine Zulassung erhalten. Eine Langzeitstudie hat jetzt gezeigt, dass diese Schutzimpfung Kinder vor der gefährlichen Tropenkrankheit Malaria bewahren kann.
Weltweit stirbt alle 30 Sekunden ein Mensch an der gefährlichen Tropenkrankheit Malaria. Diese Krankheit wird durch Mücken übertragen und gilt als eine der tödichsten Krankheiten überhaupt. Malaria kann zwar geheilt werden, doch in den häufig betroffenen Ländern ist die Gesundheitsversorgung meist schlecht. Hinzu kommt, dass so manches Arzneimittel allmählich seine Wirkung verliert, so dass Wissenschaftler in den letzten Jahren auf Hochtouren an einem wirkungsvollen Impfstoff gegen Malaria gearbeitet haben.
Neuer Malaria-Impfstoff RTS,S/AS01
Das Präparat RTS,S/AS01 hat jetzt den dritten und damit letzten Test durchlaufen. Knapp vier Jahre lang haben Experten den Malaria-Impfstoff an insgesamt 15.000 Kindern aus sieben verschiedenen, afrikanischen Ländern getestet. Nun wurden die ersten Ergebnisse bekannt gegeben. Der Malaria-Impfstoff schützte die meisten jüngsten Kinder bis zu vier Jahre lang vor der todbringenden Troenkrankheit. Allerdings zeigt die Studie auch, dass dieses Mittel nicht in jeder Altersklasse effektiv wirkte. Zudem ließ die Wirksamkeit mit der Zeit nach.
Der Impfstoff RTS,S/AS01 bereitet das menschliche Abwehrsystem auf die tödliche Tropenkrankheit Malaria vor. Schon ein Stich der Anopheles Mücke, die den Erreger in sich trägt, reicht aus, um einen Menschen zu infizieren. Ist dieser vorab geimpft worden, attackiert das RTS,S-Eiweiß den Feind. Ohne Schutzimpfung gelangt der Erreger über das Blut in die Leber und vermehrt sich dort rasend schnell um sich anschließend im ganzen Körper auszubreiten. Der Impfstoff hingegen macht den Erreger unschädlich.
Langzeitstudie an Kindern erfolgreich
Aus Ghana, Gabon, Malawi, Kenia, Burkina Faso, Tansania und Mosambik stammten die Teilnehmer dieser Studie. Gleich zwei Altersgruppen wurden in der ersten Runde geimpft. Dreimal im Monat erhielten Säuglinge im Alter von sechs bis zwölf Wochen und Kinder im Alter von 5 bis 17 Monaten die Schutzimpfung gegen Malaria. Nach 18 Monaten bekam eine kleinere Gruppe beider Altersklassen eine erneute Dosis RTS,S/AS01.
Das Resultat: Mit einer dreifach Dosis RTS,S/AS01 konnten die Babys und Kleinkinder vor Malaria geschützt werden. Durch die Auffrischungsimpfung war die Wirkung sogar noch größer. Je nach Alter, lag der Impfschutz innerhalb von knapp vier Jahren bei 26 und 36 %. Auch, wenn die Wirkung von RTS,S/AS01 mit der Zeit nachlässt, der Nutzen ist dennoch immens. Schließlich sind im Jahr 2013 rund 200 Millionen Menschen an Malaria erkrankt. Millionen Kinder könnten in Zukunft gegen die Tropenkrankheit geschützt werden.
Zulassung soll in diesem Herbst erfolgen
Da die Nebenwirkungen von RTS,S/AS01 überschaubar blieben, könnte der Malarai-Impfstoff bereits in diesem Herbst noch zugelassen werden. Fieberanfälle und Krämpfe traten zwar bei einigen Kindern auf, klangen aber nach einer Woche wieder gänzlich ab.
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