Genmais 1507 darf ab 2015 in Europa angebaut werden
Ab 2015 darf in Europa der umstrittene Genmais 1507 angebaut werden. Zwar waren 19 Mitgliedstaaten gegen den Anbau, aber sie verfehlten dennoch im Gremium die Mehrheit. Deutschland hätte seinen Beitrag dazu leisten können, enthielt sich jedoch. Denn eine einheitliche Stellung gegenüber Genmais gibt es in Deutschland nicht. Doch die Stimmen, die sich kritisch erheben, werden immer lauter. Nicht nur aus den Reihen der Grünen, sondern auch der deutsche Bauernverband und Naturschutzorganisationen sprechen sich gegen den Anbau von Genmais aus.
Konkret handelt sich um Genmais, der vom US-Saatgutunternehmen DuPont Pionier stammt. Es wurde so verändert, dass der Mais ein Insektengift produziert, um sich vor Schädlingen zu schützen. Immerhin zerstören diese Schädlinge jedes Jahr rund vier Prozent der Maisernte. Doch Naturschützer kritisieren, dass das Insektengift auch schädlich für Wild, Bienen und Schmetterlinge sei. Die EU-Behörde sieht das jedoch ganz anders. Sie hält den Anbau des nun zugelassenen Genmais 1507 für unbedenklich. Als Tierfutter und für die Benutzung in Biogasanlagen könne man die Pflanze problemlos verwenden. Aber nicht nur Naturschützer sprechen sich gegen den Genmais aus, ebenso der deutsche Bauernverband rät seinen Landwirten davon ab.
Zahlreiche Stimmen können zudem nicht verstehen, dass sich Deutschland im Gremium mit seiner Stimme enthalten hat. Grund dafür ist die sehr unterschiedliche Ansichtsweise in der Politik. Umweltministerin Babara Hendricks (SPD) und sogar aus den CSU-Reihen sind gegen den Anbau des Genmais 1507. Hingegen befürworten das Forschungsministerium und das Kanzleramt das Vorhaben der EU. Noch aber hat die Bundesregierung die Möglichkeit, sich gegen den Anbau zu entscheiden in dem sie von einer Schutzklausel Gebrauch macht. Das wiederum würde die Mehrheit der Deutschen begrüßen. Denn etwa 88 Prozent der Deutschen lehnen Genmais grundsätzlich ab.
Bildquelle: Guenter Hamich/pixelio.de
Kategorie: Deutschland, News