Indien schafft das Telegramm nach 163 Jahren ab

| 15. Juli 2013 | 0 Kommentare

Indien schafft das Telegramm nach 163 Jahren abNach 163 Jahren geht in Indien eine Ära zu Ende – das Telegramm wird abgeschafft. Tausende Menschen nutzten noch einmal die durch Boten persönlich überbrachte Nachricht. Für die etwa 1.100 Mitarbeiter ist inzwischen eine andere Arbeit gefunden.

Das Telegramm hatte, zumindest vor dem Zeitalter des Internets und Handys, in Indien einen hohen Stellenwert. Lange galt es als Hauptkommunikationsmittel und wurde von Boten mit dem Fahrrad persönlich überbracht. Doch die Zahl der verschickten Nachrichten ging in den letzten Jahrzehnten schleichend nachzurück. Noch zu Kolonialzeiten wurden bis zu 20 Millionen Telegramme versendet. 2012 waren es nur noch 20.000. Aber es scheint, als würden die Inder ihrem vertrauten Kommunikationsmittel nachtrauern. Denn der Andrang in den vergangenen Tagen war hoch. Viele Menschen wollten sich mit einer persönlichen Nachricht an Familie, Freunde und Bekannte gebührend vom Telegramm verabschieden. Dafür wurden extra Personal aufgestockt, dass auch nach der Einstellung des beliebten Kommunikationsmittel eine andere Einstellung bereits gefunden haben.

Begonnen hat alles am 05. November 1850. Das erste Telegramm in Indien wurde von (damals noch) Calcutta nach Diamand Harbor versendet. Allerdings war es zu der Zeit nur der britischen Kolonialherrschaft bestimmt, die Kommunikationsmöglichkeit zu nutzen. Aber auch wenn heute eine bedeutende Ära in Indien endet, so wird das Telegramm nicht ganz verschwinden. Selbst in Deutschland kommt das Nachrichtensystem manchmal noch zum Einsatz. Zum Beispiel dann, wenn der Bundespräsident an die britischen Royales Glückwünsche zur Hochzeit versendet.

Bildquelle: Dieter Schütz/pixelio.de

 

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Kategorie: News, Welt

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