Keine Einigung in Sicht – Weltbild droht erneut die Insolvenz
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, steht der Weltbild Verlag kurz vor dem Aus. Bereits am Freitag Nachmittag soll das Unternehmen bei Gericht Insolvenz beantragen, da sich Vertreter des Verlags und der Eigentümer nicht auf eine Weiterfinanzierung des wirtschaftlich angeschlagenen Unternehmens einigen konnten. Dennoch gilt Weltbild weiterhin als sanierungsfähig.
Nicht das erste Mal muss sich das Unternehmen einer drohenden Insolvenz stellen. Bereits im November vergangenen Jahres konnte der Verlag nur durch eine Erhöhung des Eigenkapitals in Höhe von 60 Millionen dem wirtschaftlichen Aus entkommen. Nun aber können sich die Gesellschafter des Verlags, die sich aus zwölf Bistümern, der Berliner Soldatenseelsorge und dem Verband der Diözesen Deutschlands zusammensetzen, und der Eigentümer des Unternehmens nicht auf eine weitere Erhöhung des Eigenkapitals einigen. Nun stehen 6.300 Arbeitsplätze womöglich auf dem Spiel, auch wenn Weltbild im vergangenen Jahr mit einem Gewinn von 1,6 Milliarden Euro recht positive Zahlen verzeichnete.
Auch waren die Gesellschafter auf einem guten Weg, Weltbild wieder auf die Beine zustellen. Geplant war unter anderem der Verzicht auf Gesellschafter-Anteile in Höhe von 130 Millionen Euro. Ebenso spielten die kirchliche Institute Liga in Regensburg und die Pax in Augsburg bei der Stabilisation des angeschlagenen Konzerns mit, in dem sie auf Tilgung und Schuldendienst eine bestimmte Zeit verzichten. Doch als die Geschäftsführung eine weitere Eigenkapitalerhöhung von 135 Millionen Euro verlangten, mussten die Gesellschafter aufgeben, da sie die verlangte Summe nicht aufbringen können.
Dabei gilt Weltbild als sanierungsfähig. In einem Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KMPG heißt es, dass das Unternehmen durchaus in der Lage ist sich den Veränderungen des Leseverhaltens und des Buchmarktes anzupassen.
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