Multipler Sklerose: Neue Therapiemöglichkeit bringt neue Hoffnung für Multipler Sklerose Patienten

| 6. Juni 2013 | 0 Kommentare

Multipler Sklerose: Neue Therapiemöglichkeit bringt neue Hoffnung für Multipler Sklerose Patienten

Experten des Hamburger UKE haben einen Ansatz für ein ganz neues Verfahren zur Frühbehandlung der Multiplen Sklerose entwickelt. Erste klinische Tests sind sehr vielversprechend, neue Hoffnung für MS-Patienten? So veränderte bereits die erstmalige Gabe von weißen Blutkörperchen die Immunabwehr und senkte damit die Reaktion unegmein.

Bei Multipler Sklerose wird die schützende Myelinschicht rund um die Zellen zerstört, so dass die Nerven keine Chance mehr haben Nachrichten weiterzuleiten. Besonders die T-Zellen, die sich dann gegen das körpereigene Gewebe richten, spielen hier eine enorm wichtige Rolle. MS-Patienten werden derzeit so behandelt, dass das Immunsystem nur unspezifisch beeinflusst werden kann. Dies bedeutet die Behandlung reagiert nicht nur auf spezifische autoreaktive T-Zellen, sondern auch auf lebenswichtige, gesunde Teile der Immunabwehr.

Eine Antigen-Therapie soll das Abwehrsystem an das eigene Körpergewebe gewöhnen

Ideal wäre es, wenn es eine Behandlungsmethode gäbe, die nur gegen Immunzellen gerichtet ist, die die MS-Erkrankung auch wirklich auslösen. Ziel der neuen Therapie ist es also, die Immuntoleranz in bestimmten T-Zellen zu aktivieren, so dass die neue Behandlungsmethode, Antigen-Therapie, das Abwehrsystem an das eigene Körpergewebe gewöhnt. Die neue Studie versuchte nun einen ersten klinischen Test an neun MS-Patienten. Hierbei sollte das Abwehrsystem dazu gebracht werden, Angriffe auf das Myelin zu unterlassen.

Weiße Blutkörperchen wurden verändert

Bei der neuen Behandlungsform entnahmen die Experten neun Teilnehmern weiße Blutkörperchen. Anschließend wurden die Zellen chemisch verändert und mit verschiedenen Myelin-Bestandteilen ausgestattet. Danach wurden die veränderten Zellen den Teilnehmer in unterschiedlichen Mengen wieder injiziert. Auf diese Weise sollte sich das Immunsystem an die Bestandteile von Myelin gewöhnen. Studie 1 diente aber vor allem dazu, herauszufinden, ob dieses Verfahren auch wirklich sicher ist.

In diesem Bereich konnten die Experten schnell aufatmen, kein Patient hatte Schwierigkeiten mit dieser neuen Antigen-Therapie. So stoppt die neue Behandlungsmethode bereits aktivierte Autoimmun-Reaktionen und verhinderte außerdem die Aktivierung von neuen Autoimmun-Zellen. So lässt der Ansatz die Funktion des normalen Abwehrsystems intakt, ein toller Erfolg. Zum ersten Mal zeigte dieses Verfahren an Menschen, dass die spezifisch gegen Myelinreaktion bei Patienten mit Multipler Sklerose reduziert werden kann.

Weitere Studien müssen folgen

Nun ist eine zweite, größere Studie in Arbeit. In dieser Untersuchung sollen MS-Patienten möglichst früh behandelt werden, so dass sie noch keine Myelinschäden und somit diverse Lähmungen besitzen. Dieses Verfahren soll nun steitig weiterentwickelt werden und könnte unter Umständen sogar gegen andere Autoimmun-Krankheiten helfen. Bis es soweit ist, muss die neue Therapieform, aber erst noch eine dritte Studie über sich ergehen lassen. Erst dann wird klar sein, ob die Antigen-Therapie tatsächlich wirksam gegen Multipler Sklerose und anderen Autoimmun-Erkrankungen sein kann.

Neue Hoffnung für MS-Patienten? Sollte sich der Nutzen dieser Antigen-Therapie tatsächlich bestätigen, könnte dies ein sehr vielversprechender Ansatz von verschiedenen Autoimmun-Krankheiten sein. Auch in der Transplantationsmedizin und bei allergischen Reaktionen könnte diese neue Behandlungsform ein großer Meilenstein bedeuten. Jetzt gilt es erst einmal abzuwarten, was die zweite Studie für Ergebnisse erzielt, nicht nur MS-Patienten drücken die Daumen.

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Foto oben: pixelio.de/Rainer Sturm

Foto unten: pixelio.de/ Michael Bührke

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Kategorie: Gesundheit, News

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